Oudtshoorn – In the middle of nowhere

Oudtshoorn – In the middle of nowhere

Das Ziel unserer Fahrt durch die Karoo war, wie bereits im letzten Beitrag erwähnt: Oudtshoorn. Mitten in der Halbwüste liegt diese größere Stadt mit immerhin mehr als 61.000 Einwohnern. Bekannt ist Oudtshoorn für die Straußenfarmen und die Swartberge im Hintergrund der Stadt. Insgesamt eine ziemlich trockene Gegend, aber wir hatten ordentlich Regen im Gepäck und haben uns einfach gefreut zu sehen, wie die Natur aufatmet. Wir sind über Airbnb bei Marais, einem ganz tollen Gastgeber mit unheimlich vielen Tipps rund um die Gegend, untergekommen. Beim Anblick der Wolken war er im Übrigen der festen Überzeugung, dass es, wenn überhaupt, nur wenig Regen geben wird. Er hatte nicht mit der deutschen Regenmacht gerechnet;-) Der Regen hat unserem Aufenthalt  keinen Abbruch getan, dies lag vor allem auch an der wunderschönen Wohnung die aus dem Bett heraus diese Aussicht bot:

Etwas schief, aber toll oder?

Ein Strauß, viele …?

…Sträuße? Völlig falscher Bereich;-) Es sind natürlich die Strauße. Eine Straußenfarm stand von Anfang an auf unserer Wunschliste und so schauten wir einfach, welche Farm am nächsten war und sind zur Cango Ostrich Farm gefahren. Dies ist eine Show Farm und es geht nicht um die Züchtung oder Verarbeitung der Tiere, sondern lediglich um die Demonstration wie die Tiere leben und gezüchtet werden. Das Straußeneier riesig sind, hat man schon erwartet, aber, dass sie fast so groß wie ein kleiner Football sind und eine 2mm dicke Schale haben, hat uns überrascht. Auf weichem Untergrund halten Sie das Gewicht eines Erwachsenen aus (s. Beweisfoto unten). Die Küken sind aus diesem Grund nicht in der Lage selbstständig zu schlüpfen und somit auf die Hilfe der brütenden Mutter angewiesen. Aber von Anfang an: Ein Weibchen legt bis zu 16 Eier mehrmals im Jahr. Interessant ist, dass das Weibchen solange Eier legt, bis so viele Eier im Nest liegen, dass sie diese mit ihrem Körper komplett bedecken kann, zählen können Strauße nämlich nicht 😉 Erst wenn das Nest ganz voll ist beginnt die Straußendame mit dem Ausbrüten. In den Farmen werden den Straußen Eier aus den Nestern genommen, damit die Strauße mehr Eier legen als üblich, so legen die Straußendamen auch mal bis zu 20 Eier. Die entnommenen Eier werden im Brutkasten ausgebrütet. Nach rund 6 Wochen beginnt die Straußendame die Eier mit ihrem Brustbein zu zerdrücken und hilft so den Küken aus dem Ei. Interessant ist auch, dass Strauße zu dumm sind, um sie zu dressieren, man kann sie lediglich an den Umgang mit Menschen gewöhnen und sie so etwas zähmen. So kam es auch, dass wir die Straußendame Betsy füttern und Fotos mit ihr machen konnten. Doch das waren nicht unsere einzigen Tiere an diesem Tag.

Herzensangelegenheit 

Am selben Vormittag hatten wir einen Abstecher in die Cango Wildlife Ranch gemacht und diese hat uns wirklich beeindruckt und die Herzen berührt. Sicherlich kann man darüber diskutieren, ob Tiere in einen Käfig gehören, aber die meisten der Tiere sind aufgegriffen worden, weil sie verletzt oder anderweitig bedroht sind und weisen dort auf die Schwierigkeiten ihrer Artgenossen hin. Insgesamt ist die Ranch wie ein kleiner Zoo angelegt und bietet für alle Vorzüge etwas an. Über Vögel, Reptilien bis hin zu großen Säugetieren ist alles vorhanden. Alle Fotos würden den Rahmen sprengen, aber eine kleine Auswahl findet ihr unten. Über die Situation der Lemuren auf Madagaskar haben wir bereits auf Instagram berichtet. Ein Thema, dass uns wirklich erschüttert hat ist das sogenannte Canned Hunting. Wir hatten aus der Presse hin und wieder etwas mitbekommen, aber so richtig konnten wir uns darunter nichts vorstellen, dafür hatten wir uns schlicht zu wenig mit dem Thema beschäftigt. Beim Canned Hunting werden Tiere extra für die Jagd gezüchtet. Da das wilde Jagen inzwischen deutlich eingeschränkt wurde, kam man hierzulande auf die Idee, dass Farmen die Löwen züchten und auf einem eingezäunten Bereich zur Jagd für jeden zahlfreudigen Kunden anbieten. Die Tiere werden von Menschen aufgezogen und sind daher Menschen gewöhnt und fliehen entsprechend auch nicht vor ihren Jägern, des Weiteren wird auf einer begrenzten Fläche gejagt, sodass das Tier zusätzlich leichte Beute ist, da es nicht fliehen kann. Um diese Praxis zu stoppen wurde eine Petition ins Leben gerufen und wenn es euch am Herzen liegt dürft ihr gerne auch dagegen stimmen, wir haben es getan. Teilnehmen könnt ihr hier: www.four-prawns.org.za Wir hoffen so einen kleinen Beitrag zur Unterbindung dieser Praktiken leisten zu können. Es tut nicht weh und kostet nur wenige Klicks.

Und schon ging es nach einem kurzen, aber intensiven Aufenthalt weiter. Noch einmal ein Stück durch die wundervolle Karoo, an die mindestens genauso schöne Küste Südafrikas. Wohin genau verrät der nächste Blogbeitrag. Stay connected:-)

Veröffentlicht am: 5. Dezember 2018 von: Elli

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